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Apollonia 4.0

Die Zukunft der NÖ-Kariesprophylaxe?

Was meint "4.0"

Industrie 4.0 ist ein Organisationsgestaltungskonzept, das aus vier grundlegenden Organisationsgestaltungsprinzipien besteht. Diese Prinzipien unterstützen Unternehmen bei der Identifikation und Implementierung von Industrie-4.0-Szenarien.

    Vernetzung: Maschinen, Geräte, Sensoren und Menschen können sich miteinander vernetzen und können über das Internet der Dinge oder das Internet der Menschen kommunizieren.
    Informationstransparenz: Sensordaten erweitern Informationssysteme digitaler Fabrikmodelle, um so ein virtuelles Abbild der realen Welt zu erstellen.
    Technische Assistenz: Assistenzsysteme unterstützen den Menschen mit Hilfe von aggregierten, visualisierten und verständlichen Informationen. So können fundierte Entscheidungen getroffen und auftretende Probleme schneller gelöst werden. Außerdem werden Menschen bei anstrengenden, unangenehmen oder gefährlichen Arbeiten physisch unterstützt.
    Dezentrale Entscheidungen: Cyberphysische Systeme sind in der Lage, eigenständige Entscheidungen zu treffen und Aufgaben möglichst autonom zu erledigen. Nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei Störungen oder Zielkonflikten, überträgt es die Aufgaben an eine höhere Instanz.

Quelle: Wikipedia

 

 

 

„Apollonia 1.0“

Im Jahre 1989 wurde begonnen Kariesprophylaxe in den Kindergärten NÖ einzuführen. Die Teilnahme an dem vom Land NÖ finanzierten Projekt war rein freiwillig.        
1996 wurde zur Durchführung dieser Prophylaxeaktivitäten der AKS-ZAVOMED (Arbeitskreis für zahnärztliche Vorsorgemedizin) gegründet.
 

Apollonia 2000 („Apollonia 2.0“)

Mit dem Schuljahr 1999/2000 wurde ein flächendeckendes Kariesprophylaxeprojekt im Bezirk Hollabrunn eingeführt. Damit wurde erstmals ein neues System getestet. Während bisher die Betreuung der Kindergärten ausschließlich über die Zahnärzte/-innen, die sich freiwillig gemeldet hatten, und deren Assistentinnen organisiert wurde, wurde nunmehr eine ausgebildete Kindergartenpädagogin als ZGE eingesetzt.
Die Untersuchungen durch Patenzahnärzte/-innen (PZAs) wurde aber beibehalten.


Apollonia 2020 („Apollonia 3.0“)

Aufbauend auf den Erfahrungen von Apollonia 2000 wurde ein flächendeckendes Projekt in den niederösterreichischen Kindergärten und Volks- bzw. Sonderschulen gestartet.            
Damit werden nun praktisch alle Kinder in den Kindergärten und Schulen in einem Alter von 2,5 bis 10 Jahren erfasst.
Dies alles läuft unter dem Motto: „Learning by doing durch unsere ZGEs und PZAs“     
Dieses Projekt, dass gegenwärtig nach wie vor läuft, ist Österreichs größtes Kariesprophylaxeprojekt und erfasst jährlich über 120.000 Kinder.    
Signifikante Verbesserungen der Zahngesundheit konnten in diesem Zeitraum erreicht werden. So stieg etwa die Kariesfreiheit der 6-Jährigen seit 2001 bis heute von unter 50 auf 67% und wird wohl bis zu unserem vorläufigen Etappenziel – 2020 noch weiter steigen.
 

Apollonia NÖ ("Apollonia 3.0" in der Corona-Zeit)

Corona-bedingt wir das Projekt Apollonia 2020 vorerst möglichst unverändert weitergeführt. Der Name wird ab dem Schuljahr 2020/2021 zu "Apollonia NÖ", um zu signalisieren, dass auch über das Jahr 2020 hinaus das erfolgreiche Projekt seine Fortsetzung findet.


„Apollonia 4.0“

Alle bisherigen Apollonia-Projekte verfolgten und verfolgen den gruppenprophylaktischen Ansatz, dass Zahngesundheit im Kollektiv am ehesten und am effektivsten vermittelt werden kann.

Dieser durchaus positive und international bewährte Ansatz greift allerdings dann zu kurz, wenn an sich schon positive Ergebnisse weiter gesteigert werden sollen, weil bei den Kindern Kollektive erst ab einem bestimmten Alter (Kindergarteneintritt) bestehen und Kollektive der Erwachsenen (Eltern) praktisch nicht in relevantem Ausmaß vorhanden sind.     
Prophylaxe bedeutet aber Vorbeugung. Das bedeutet, dass Gesundheitsschäden durch „ungünstiges“ Verhalten vermieden werden sollen. Wenn Schäden schon vorhanden sind, kommt jede Prophylaxe zu spät.

Im Idealfall wäre es daher notwendig eine echte Individualprophylaxe zu betreiben. Für die öffentliche Hand ist so ein, wahrscheinlich sehr effektives, Modell aber praktisch unfinanzierbar.

Beide Aspekte (Gruppen- und Individualprophylaxe) betrachtend, kann daher nur der richtige Weg sein Prophylaxe möglichst frühzeitig an Kleingruppen (Schwangere, Wöchnerinnen, Eltern in MEBs, etc.) heranzubringen, in dem möglichst gleichzeitig alle betroffenen Akteure des Gesundheitswesens vernetzt sind und Synergien genutzt werden.

 

4.0 in der Kariesprophylaxe

Die Bezeichnung "4.0" für die Industrie-Zukunft wird zunehmend einer skeptischen Betrachtung unterzogen, denn im Wesentlichen ist durch verstärkte Automatisation und Vernetzung davon auszugehen, dass zunehmend Arbeitsplätze, vor allem im Low-Level-Bereich verloren gehen könnten.
Angesichts der Tatsache, dass ständige Rationalisierungen und Produktivitätssteigerungen das Maß aller Dinge sind seit es industrielle Produktion gibt, erscheint diese Gefahr durchaus berechtigt. Schließlich wird immer mehr in immer kürzerer Zeit von immer weniger Menschen produziert und auf den scheinbar grenzenlosen Markt gebracht.

Im Dienstleistungsbereich bedeutet dieser Begriff aber das genaue Gegenteil.
Je mehr Dienstleistungen  zur Verfügung gestellt werden, also gleichsam "auf den Markt kommen", desto mehr (qualifiziertes) Personal wird benötigt und auch eingesetzt. Rationalisierungen, wie in der Industrie, sind hier praktisch unmöglich.
Als Beispiel sei hier der zunehmende Bedarf an Altenpflege genannt, der in naher Zukunft wesentlich mehr Arbeitskräfte benötigen wird.

Apollonia 4.0

Apollonia 4.0 ist der Arbeitstitel für die Neukonzeption der Kariesprophylaxe in NÖ.
Bewährtes aus dem Projekt Apollonia NÖ soll fortgeführt und durch Neues ergänzt werden.
Einige Ideen dazu wurden schon gesammelt und auf Machbarkeit geprüft.

Corona bedingt ruht derzeit die Projektentwicklung.

Als nächster (wichtigster) Schritt ist das Wiederhochfahren des laufenden Projektes Apollonia NÖ zu sehen.
Erst danach erscheint es sinnvoll an der begonnenen Projektentwicklung weiter zu arbeiten.
In der Zwischenzeit ist uns aber jede Anregung willkommen.